Samstag, 15. Januar 2022

 Copyright ©  Dipl.-Ing. Johannes Hofer 2022, Auszug aus dem neuen active learn book                                                 

Die KI-SPS

Die Möglichkeit einer Programmierung für eine SPS, um diese am Geschehen der künstlichen Intelligenz zu beteiligen


Zur besseren Erklärung aus den Anfängen, noch ein wenig aus dem Kapitel 3: 


3      Aus Alt wird neu

Bei einer netten Unterhaltung innerhalb eines Programmier-Seminares, kamen wir auf das Thema KI und deren Anwendung, wohlgemerkt für die industrielle Automatisierung an Maschinen und Anlagen. Nun, meine Geschichte über das Fotografieren von Katzen zur späteren Detektieren eines Tierbildes über ein KI-System, kam bei den SPS-Programmierern sehr gut und auch lustig an. Die Bilder zu analysieren, damit diese später dann zur Wiedererkennung verwendet werden ist nichts neues in der Automatisierung, denn Bilderkennungssysteme mit entsprechender Komplexibilität existieren schon seit geraumer Zeit und werden als Modul in diverse Steuerungen schon lange angewendet. Ich denke die ersten Gehversuche sind so Ende der 90ziger gewachsen und stellen heute ca. 30 Jahre später, einen Standard in der Automatisierung sowie grundsätzlich im Sondermaschinenbau dar.

Was gab es damals für Probleme mit der Beleuchtung und ganz zu schweigen von den Speicherproblemen und natürlich teilweise bis heute der zeitraubenden Datenzugriff zur Auswertung der Bilder.

Und trotzdem kam mein Gedanke Fotos zu machen und als Eingangslayer zu verarbeiten, vorerst in der SPS-Welt nicht besonders gut an.

Die SPS-Programmierer konnten mit dieser neuen Idee noch nicht so richtig etwas anfangen. Diese denken immer sofort ans Programmieren und deswegen, ich denke das ist der Hauptvorsatz, ist das beispielhafte Fotografieren von Signalen nicht so richtig verstanden worden. Aus diesem Grund habe ich mich teilweise vom Foto der Signale entfernt und habe von Fotos zur Erfassung einer Katze gesprochen, dann gab es wenigsten etwas zum Lachen, 😊.

Bei genauer Betrachtung einer noch nicht in Betrieb genommener Anlage haben wir es zu Beginn mit einem Chaos der Signale zu tun. Abgesehen von Verdrahtungsfehlern, oder vertauschte Signalgeber, müssen auch mechanische Probleme zur Einstellung der Stellglieder und was es da so alles gibt, noch richtiggestellt werden. Alles ist somit vorerst unbestimmt und funktionieren tut eigentlich, zum Leid des Auftraggebers, nur wenig bis nichts. Erst mit der Inbetriebnahme ändert sich der Zustand allmählich und wird schrittweise in Ordnung gebracht. Betrachten wir das mal aus dieser Sicht, welche ja schließlich jeder Automatisierer kennen sollte.

Wenn wir alles richtig gemacht haben und alle Einzelbewegungen funktionieren, dann könnte man mit dem Programmieren oder mit der Inbetriebnahme des mitgebrachten Programmes beginnen. Und nun wieder zu den Katzen, 😊.

Schon bei dieser Erstinbetriebnahme, die auch als Einstellbetrieb bezeichnet wird, könnte man Zustände der Eingangs-Signale mit einer „quasi Kamera“ in, meinetwegen 100 Millisekunden-Takt, erzeugen.

Diese Bilder (Daten) werden dann zur Auswertung in einem speziellen Diagramm zur Verfügung gestellt. Ist doch denkbar – oder?

So erzeugte Bilder bzw. Daten nenne ich Signatur-Diagramm (SD), denn das beschreibt einen wahren Zustand der Anlage für einen ganz bestimmten Moment.

Das ist dann der Fall, wenn alles ordnungsgemäß funktioniert, was nach einer Inbetriebnahme oder auch vor der Inbetriebnahme im Test eines SDs, der Fall sein sollte.

Und da genau muss man ansetzen. Also z. B. könnte bei einer bereits bestehenden, funktionierenden Anlage trotzdem fotografiert und dessen Signatur gespeichert werden. Sollte nun doch ein Fehler auftreten (Endschalter kaputt oder Programmfehler), dann fällt das nun bei der Signatur auf, da ein Vergleich mit der damals gültigen und funktionierenden Signatur stattfindet oder sogar eine logische, mathematische Signatur zum Vergleich zur Verfügung steht.

Qualitäts-Sicherung oder Verbesserung der Produktionssicherheit oder wie auch immer man das nennen möchte, auf hohem Niveau natürlich, ein sehr sicheres Verfahren mit dem SD.

Überdenken wir nun das Ganze mal umgekehrt. Es gibt keine Inbetriebnahme, sondern ein KI-System, welche die Signaturen, wie auch immer, aufnimmt und diese dann ordnungsgemäß innerhalb der SPS interpretiert. Und da ist genau der Ansatz zur KI zu entdecken. Wir brauchen kein Programm, sondern müssen Signaturen erzeugen, damit diese KI-gerecht an das, ich möchte mal sagen KI-Modell, übergeben werden können um sie danach (Deep-Learning) über einen KI-Automaten als Programmersatz und gegebenenfalls als Programmierschnittstelle anzuwenden.

Mit diesem Gedanken habe ich begonnen und nach einer Signatur gesucht, welche als Eingangslayer erfasst und dann gegebenenfalls über Deep-Learning in einem KI-Automaten umgesetzt wird.

Das SD wird so nach einem Test in eine SPS übertragen. Dazu dient die Schnittstelle in der SPS, welche ich als PlcApi bezeichnet habe. Die SPS kann eine Simatic-S7 oder eine entsprechende SPS-Hardware sein, welche den erwähnten KI-Automat besitzt.

Das hört sich zunächst so als Bilderprogrammierung oder Umsetzung von einem KV-Diagramm an, ist es aber nicht, denn:

Genau diese Technik erlaubt auch das Verständnis andere Programmierwelten wie z. B. Webprogrammierer, Analytiker und weitere, moderne Instanzen zur industriellen Automatisierung.

Warum das so ist, möchte ich hier noch nicht darstellen, denn das würde zu sehr verwirren. Es fehlen für das Verständnis noch entsprechende, zusätzliche Informationen. Die Anwendung dieser neuen Idee mit dem SD und dem KI-Automat sollen uns viel später in der fortgeschrittenen Lektüre zeigen, warum das so ist.


Fortsetzung folgt im nächsten Post .... 💇

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